Militärdienst mit Sinn - Jan-Henoch Sasek

Sinn des Prägens – Sinn der Scheidung 27 sehr, dass sie z.B. auf mich zukamen und sagten: „Sasek, bald hast Du die grosse Fachprüfung, nicht wahr? Ich bete für Dich, dass Du sie bestehst!“ Ich traute fast meinen Ohren nicht, als jener mir das von ganzem Herzen sagte! Mit jenem hatte ich kürzlich eine fette Auseinandersetzung gehabt! Nachdem ich bestanden hatte und ich mich für seine Unterstützung im Gebet bedankte ☺, meinte er schmunzelnd: „Gerne gemacht ☺!“ Auch erlebte ich, wie sich ganze Zimmer und Gruppenatmosphären zum Guten verwandelten. Ein Beispiel: In unserem 16er-Zimmer war einmal wieder jeglicher Teamgeist, sämtliche Konzentration und Anstand verloren gegangen. So hielt ich, als alle im Bett lagen, eine Ansprache und tadelte meine Kameraden, indem ich jedem einzelnen diesen Missstand vor Augen führte und Lösungsvorschläge brachte. Während ich noch redete, begann eine laute Diskussion im Zimmer, plötzlich standen aber andere Rekruten auf und halfen mit, jene, die sich querstellten, zu überführen. Einer stand auf und schaute für Ruhe im Zimmer, damit ich weiterreden konnte. Gegen Ende der Konversation stand dann exakt diese Person, die sich quergestellt hatte, vor allen auf und sagte vor allen: „Sasek, Du hast recht! Ich weiss genau, wovon Du sprichst …“ und schwenkte voll ein! Am nächsten Morgen lief wieder alles wie am Schnürchen und die Atmosphäre war wieder total gut! Später bekam ich vom Kader das Verbot, auch nur das Geringste mitzuhelfen, da sie mich in kurzer Zeit an verschiedenen Orten helfen sahen. So musste ich dem Kader eine Antwort geben, dass ich es verstanden hätte, erst dann wieder mitzuhelfen, wenn dieses Verbot wieder aufgelöst würde … was dann einige Wochen dauerte! ☺ Immer wieder übergab mir der Zugführer auch das gesamte Team, wenn er mal weg musste, und nahm mich als seine Assistenz. So wurde ich z. B. auch Sing-Chef und übernahm die Chorleitung, als wir vermehrt die Schweizer Nationalhymne üben mussten. Soldaten begannen, nicht nur vor mir, sondern auch vor anderen zu bezeugen, dass ich auf dem richtigen Weg sei, und dass es „da oben“ einen Gott gebe.

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