Militärdienst mit Sinn - Jan-Henoch Sasek

68 wenn niemand den Stab nimmt, niemand die Verantwortung begreift, dass diese Erde des Herrn ist, dass sie unser Erbe ist, dass das Reich hier unten kommen muss, und dass diese Mächte geschlagen werden müssen auf einem Weg, wenn niemand den Stab nimmt, wundern wir uns, wenn 100 Jahre später in den Geschichtsbüchern geschrieben steht, dass im Jahr 2025 – oder nimm, was du willst – abermals 200 Millionen Menschen hingemetzelt wurden? Du kannst da irgendeine Zahl einsetzen, oder eine Milliarde vielleicht, oder zwei oder drei Milliarden. Würde es da jemanden wundern?“ Diese Tatsache hat mich sehr beschäftigt und gleichzeitig aber auch sehr ermutigt! So begriff ich, dass ICH – wie einst Mose – den Stab in die Hand zu nehmen und meine Verantwortung zu begreifen habe! Wie? Indem DER HERR DURCH MICH KOMMT! So wusste ich nun genau, was ICH zu tun hatte! Ich ging mit meiner Not DIREKT auf den Kommandanten zu und nahm in aller Liebe und Respekt klar Stellung zu seiner einseitigen und teils verhetzenden, ja undifferenzierten Berichterstattung, die er während seiner Theorie-Lektion vor der gesamten Kompanie von sich gab. Wie das ablief, möchte ich kurz berichten: Während jener Theorie-Lektion schossen mir schon „Emotionen“ ins Blut, die mich beinahe vor allen in eine heisse Diskussion geraten liessen. Doch ich spürte, dass es kein Sieg für den Herrn ist, wenn ich den Kommandanten vor allen „blossstelle“ oder gar aus der „Hüfte geschossen“ herausfordere. Mir wurde klar, dass wir noch alle Menschen und somit auch diesen Kommandanten gewinnen müssen für die Wirklichkeit und Wahrheit. So nutzte ich meine kurze Abwesenheit, um mich auf ein persönliches Gespräch vorzubereiten. Ich nahm mir vor, zu einigen Punkte seines Referates Stellung zu nehmen und ihn auf die roten Fäden der aktuellen Weltgeschichte hinzuweisen. Da standen wir kurz danach in Reih und Glied und wurden ins Wochenende entlassen. Es war mein letztes Wochenende, da ich danach meinen Militärdienst vollendet hatte. Ich fühlte mich wie einst Mose, der mit seinem Stab in der Hand direkt auf den Pharao zuzugehen hatte. Doch ich wagte es: Im letzten Moment ergriff ich „den Stab“ und somit meine Verantwortung und begann auf den Kommandanten

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